Die Saison 2019/20 begann für die Brandis Ladies gleich, wie die letzte Saison geendet hatte: mit einem schwierigen Heimspiel gegen die BasiLadies. Am letzten schönen Tag des Jahres bereiteten sich die Emmentalerinnen also – noch in kurzen Hosen – auf ein Spiel auf hohem Niveau vor. Nicht so wahnsinnig hoch war jedoch die Chancenauswertung im ersten Drittel. Trotz der zahlreichen Abgänge bei den BasiLadies zeigte sich, dass auch sie den Sommer nicht vor dem Fernseher verbracht hatten. Wohl auch deshalb gelang Selina Beer der erste Auswärtstreffer. Das Heimteam nahm sich also schon eine frühe, verhängnisvolle Hypothek.

Der Beginn des zweiten Drittels war aus Sicht der Brandis Ladies schwach. Die Verteidigung versank zeitweise in Arbeit. Dies vor allem, weil es beim Spielaufbau haperte. Bald aber merkten die Brandis Ladies, dass nach vorne spielen auch eine sinnvolle Beschäftigung sein kann. War der Puck erstmal in der gegnerischen Zone, gab es für die Zuschauer einige schöne Kombinationen zu sehen. Der Puck fand oft vors Tor, wo dann aber Endstation war. Schon hier hätte man den Spielstand anpassen können – gelinde gesagt. Zuerst erhöhten die Gäste aber noch auf 2:0. Neuzuzügin Christa Schär erlöste die Brandis Ladies endlich mit ihrem ersten Treffer im Fraueneishockey und zwar als hätte sie noch nie etwas anderes getan. Sie schickte den Puck sehenswert mit einem gezogenen Schuss richtung Tor – sehenswert, weil ihr Schuss an etlichen Basi-Spielerinnen, welche sich zum Teil noch duckten, vorbei ins Tor fand.

Die Brandis Ladies starteten also wiederum mit einem 1-Tore-Rückstand ins Schlussdrittel. Zur Erleichterung aller traf eine weitere Brandis-Neuzuzügin zum 2:2: Leine Nummi verwertete einen Pass von Anouck Hofman auf routinierte Art und Weise. Nach einem break-away-Treffer hatten die BasiLadies Mühe, mitzuhalten. Einzig ihre 4 Coaches schienen noch wahnsinnig viel Energie für Kommentare aller Art zu haben. Brandis drückte nun und wollte unbedingt den Ausgleich. Es scheiterte aber, wer scheitern konnte. Gefühlte 50 Torchancen später hatte Anouck Hofmann endlich das leere Tor vor sich. Diese Chance liess sie sich nicht entgehen. Leider konnte Selina Beer kurz vor Schluss einen break-away Treffer und somit ihren Hattrick feiern. Die Brandis Ladies verloren also – ähnlich wie vor einem Jahr – unglücklich aber zugegebenermassen ein bisschen verdient. Zu arbeiten haben die Emmentalerinnen vor allem an der Chancenauswertung – es bleibt spannend.