Letzten Samstag stellte sich den Brandis Ladies eine schwierige Aufgabe: ausgerechnet gegen den bislang oft siegreichen Kantonsrivalen SC Langenthal fand der Auftritt der Offensive ohne mehrere der Schlüsselspielerinnen statt. Dank der Rivalität zwischen ihnen und den Langenthalerinnen waren die Spielerinnen doppelt motiviert, wenn auch etwas nervös. Trotz einiger Freund- und Bekanntschaften zwischen den Spielerinnen der beiden Teams ist der Umgang auf dem Eis nämlich selten von freundschaftlicher Natur.
In den ersten Sekunden des Matchs bewiesen vor allem die Langenthalerinnen einen starken Vorwärtsdrang. Sie konnten sich schnell in die Zone der Brandis Ladies vorarbeiten und brachten diese dort - wenn auch wenig zwingend - in Bedrängnis. Nach dieser Anfangsphase konnten sich die Brandis Ladies steigern. Einige gute Vorstösse machten Mut. Die Effizienz jedoch, liess noch zu wünschen übrig. Mehrmals lag der Puck sogar schon vor dem leeren Tor und wartete regelrecht darauf, eingeschoben zu werden. Die Brandis Ladies bewiesen aber, dass man auch noch einen Meter vor dem Tor verziehen kann. Eine Strafe gegen Nadja Minder später kamen diese zu ihrem zweiten Powerplay und verschafften sich damit mehr Platz und Zeit im Angriffsdrittel. Wie im Training einstudiert, stellten sich die Gäste auf. Marina Zürcher gewann das Bully und legte zurück auf Anouck Hofmann, welche den Puck sofort retournierte. Zürcher zielte seelenruhig und versenkte den Puck im Tor von Michèle Käppeli.

Auch im zweiten Drittel war das Spiel umkämpft. Wirklich schöne Vorstösse und Pässe gab es aber kaum zu sehen. Es schien, als ob auf beiden Seiten zu kompliziert aber gleichzeitig zu durchsichtig gespielt wurde. Dennoch war das Spiel ein schnelles und die Zweikämpfe wurden von beiden Teams gesucht. Nach einer starken Leistung und 32 Minuten ohne Gegentor verliess Dunja Fasel das Tor der Brandis Ladies und wurde durch Franziska Walther ersetzt.

Nach Wiederanpfiff im Schlussdrittel war es an Langenthal, das Spiel auszugleichen und den frühen Rückstand endlich wieder aufzuholen. Die ideale Gelegenheit dazu bot sich, als sowohl Marina Zürcher als auch Janina Habegger für ein Beinstellen resp. Halten auf der Strafbank platznehmen musste. Mit lediglich drei Spielerinnen auf dem Eis kam Mari Tervala relativ ungehindert zum Abschluss und liess Walther keine Chance. Gegen Ende der regulären Spielzeit waren die Brandis Ladies die diszipliniertere Mannschaft. In einem Spiel, das einfach keine Fehler zuliess, nahm sich das Heimteam zwei Strafen hintereinander. In der daraus resultierenden Überzahlsituation zahlte sich für die Brandis Ladies erneut das Powerplaytraining der vergangenen Woche aus. Wieder war es Nadja Minder, für die sich das Platznehmen auf der Strafbank kaum lohnte. 18 Sekunden verbrachte sie in der Kühlbox, bevor Lara Stucki zuerst den Pfosten und dann das Netz hinter Michèle Käppeli traf. Je ein Assist verbuchten dabei Marlise Hofmann und Marina Zürcher. Diesen knappen Vorsprung brachten die Brandis Ladies über die Zeit und können somit neu vom zweiten Platz der Tabelle aus winken.

Den Matchpuck verteilte Coach Leuenberger an Assistenz-Captain Natalie Gerber, welche sich nicht vom Namen des Gegners beirren liess und mit viel Mut die offensive Zone dicht machte - einer Spielerin also, die an diesem Samstag «hinstand» und dem Team so den Rücken freihielt.

 

SC Langenthal – Brandis Ladies 1:2
Eishalle Campus Huttwil, Zuschauer: 62
SR: S. D’Ambrosio, M. Aeschlimann

Tore: 19. Zürcher M. (Hofmann A.) 0:1, 43. Tervala M. (Bärtschi V.) 1:1, 56. Stucki L. (Hofmann M., Zürcher M.) 1:2

Strafen: SC Langenthal 6x2 Minuten, Brandis Ladies 4x2 Minuten