Nach dem Schlittschuhlaufen mit hörbehinderten Kindern und ihren Angehörigen gab es für die Brandis Ladies eine kurze Verschnaufpause inklusive Hörnli Bolognese und einem Kollektiv-Nickerchen in der Garderobe. Später galt es, sich auf den Match gegen den direkten Tabellen-Nachbarn GCK Lions aus Zürich vorzubereiten. An den eher schwachen Auftritt gegen den HC féminin Lausanne schlossen die Emmentalerinnen leider zwei Drittel lang an. Glücklicherweise spielten aber auch die Zürcherinnen weniger gut als auch schon. Während des daher langsamen ersten Drittels gelangen beiden Teams trotzdem je ein Tor: Daniela Hirsiger, welche schon tags zuvor einen Hattrick feiern konnte, vermochte bereits in der 5. Minute den Puck wieder hinter die Torlinie zu schieben. Ebenfalls beteiligt am Tor war Domenica Maurer mit dem Pass zu ihrem siebten Assist in dieser Saison. Nach einem Chaos vor dem Tor von Sandy Aebi glich Jil Aschwanden für die Zürcherinnen aus.

Das zweite Drittel war weder etwas für das Hockeyauge noch für das Hockeyherz. An Stelle von Pässen und Toren gab es auf beiden Seiten Streitereien und Unruhen. Insbesondere das aberkannte Tor für die GCK Lions sorgte zurecht für Emotionen der aufgeladenen Art. Denkt man zurück an den Playoff-Final von 2017 erinnert man sich allenfalls noch daran, dass ebendiesen Zürcherinnen ein Pfostenschuss als Tor gezählt wurde und sie unter anderem aufgrund dessen ebendiesen Playoff-Final für sich hatten entscheiden können. Ausgeglichene Gerechtigkeit also – eine gewisse Frustration war aber durchaus verständlich. Statt dieses Tors findet man auf dem Matchbericht deshalb vor allem die Strafen vor, die aus den Unruhen resultierten. Ganze 20 Strafminuten wurden allein im Mitteldrittel ausgesprochen; das Spielen war dementsprechend ungemütlich.

Im Schlussdrittel gab es auf dem Eis dann endlich etwas zu sehen, das tatsächlich mit Eishockey zu tun hatte. Die Pässe wurden besser und die Spielerinnen läuferisch schneller. Rebecca Schär traf nach einem schönen Zuspiel von Janina Habegger aus spitzem Winkel und konnte acht Minuten später sogar auf 3:1 erhöhen. Die Vorarbeit für dieses zweite Tor leisteten Daniela Hirsiger und Monika Moser, welche die Verteidigung beschäftigt hielten und so das Chaos kreierten, welches Rebecca Schär den Raum verschaffte, um mutterseelenallein zum Abschluss zu kommen. Melanie Grover konnte zwar noch den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielen aber Anouck Hofmann zerstörte sämtliche Hoffnungen mit ihrem Slapshot-Tor ins hohe Eck. Diese Augenweide brachte toremässig das Ende der Partie und des langen Hockeywochenendes der Brandis Ladies. Matchwinnerin wurde verdient Siria Dore, welche die Ruhe selbst war und mit ihrem schönen Zusammenspiel mit Verteidigungspartnerin Timea Messerli defensiv sehr wertvoll war. An dieser Stelle noch gute Besserung an Janina Habegger, die sich nach dem Match unglücklich die Schulter auskugelte und für eine Zeit ausfallen wird.

 

Brandis Ladies – GCK Lions 4:2
Brünnli AG, Hasle; Zuschauer: 47
Schiedsrichter: A. Ruchti, A. Scheda

Tore: 5. Hirsiger D. (Maurer D.) 1:0, 14. Aschwanden J. (Kontny K.) 1:1, 42. Schär R. (Habegger J.) 2:1, 50. Schär R. (Hirsiger D., Moser M.) 3:1, 51. Grover M. 3:2, 56. Hofmann A. 4:2

Strafen: Brandis Ladies 2x2 Minuten, 1x2+10 Minuten, GCK Lions 5x2 Minuten