Dank des spektakulären Siegs über den EV Bomo Thun aus der Swiss Women’s Hockey League A konnten die Emmentalerinnen für den Cup 1/4-Final die Tabellenersten aus Lugano empfangen. Schon auf dem Papier war der Leistungsunterschied riesig. Brandis wollte aber unbedingt ein gutes Resultat auch gegen den A-Gegner erzwingen. Trotzdem schaute man der Sache realistisch entgegen und war auf eine Brause vorbereitet. Tags zuvor hatte Lugano den EV Bomo Thun mit 15:1 geschlagen.

Im ersten Drittel wurde wacker gekämpft. Der Puck war zumeist in der Offensivzone der Tessinerinnen. Diese hatten aber Mühe, bei fünf gegen fünf etwas Zählbares zustande zu bringen. Erst die Powerplays, die ihnen dank regelwidriger Abwehrmanöver der Brandis Ladies zugesprochen wurden, brachten ihnen den nötigen Raum um zu skoren. So erzielten Romy Eggimann und Kathleen Leary die ersten beiden Tore der Partie. Dass man im ersten Drittel nur zwei Gegentore zugelassen hatte, wurde von Brandis-Spielerinnen und Staff gebührend gefeiert.

Sogar noch besser kam es im zweiten Drittel. Brandis brachte einige Schüsse aufs Tor, vor allem weil trotz offensichtlicher Unterlegenheit ein aggressives forechecking betrieben wurde und Auslösungen der Tessinerinnen in den Schlittschuhen oder an den Helmen der Brandis Ladies hängen blieben. Die Chancen regnete es also nicht vom Himmel; sie mussten erzwungen werden. Auch sonst wurde vieles in Kauf genommen, um die Gäste am erhöhen des Zwischenresultats zu hindern. Entscheidend war die Arbeit in der eigenen Zone. Schüsse wurden geblockt, Gegnerinnen früh gestört und begleitet. Obwohl sie sich etliche Male schön durchkombinieren konnten, wurden die sämtliche Angriffe spätestens von den Torhüterinnen abgefangen. So konnte der Riesenerfolg eines torlosen Drittels gefeiert werden. Den Brandis Ladies war es gelungen, 20 Minuten gegen ein Team zu bestehen, welches mit mehreren Nati-Spielerinnen und Ausländerinnen angereist war. Unglaublich aber wahr.

Im Schlussdrittel wurde der Klassenunterschied deutlicher. Lugano erarbeitete sich Chance um Chance, während die Brandis Ladies langsam müde wurden. Trotz grossem Einsatz jeder einzelnen Spielerin kamen nach den zwei Toren der ersten beiden Spielabschnitte weitere sieben Gegentore dazu. Obwohl auch die Brandis Ladies offensiv Akzente setzen konnten und sich während den Powerplays sogar in der Lugano-Zone installieren konnten, wurde ihr Kampfwille nicht mit dem «Ehrentreffer» belohnt. Wenn man das Schlussresultat ansieht, können die Brandis Ladies aber trotzdem stolz sein. So haben sie weniger hoch verloren als Thun tags zuvor. Die Matchwinnerinnen an diesem Sonntag waren die Emmentaler Torhüterinnen Dunja Fasel und Franziska Walther, welche eine Parade um die andere zeigten und dem Team so starken Rückhalt boten. Auf der anderen Seite war es Phoebe Staenz, die an sechs von neun Toren beteiligt war und schlussendlich den Unterschied ausmachen konnte.

 

Brandis Ladies – Ladies Team Lugano 0:9
Sporthalle Brünnli AG, Zuschauer: 53
SR: D. Herrmann, W. Röthlisberger

Tore: 8. Eggimann Romy (Staenz Phoebe) 1:0, 13. Leary Kathleen (Staenz Phoebe, Bullo Nicole) 2:0, 45. Leary Kathleen (Eggimann Romy, Staenz Phoebe) 3:0, 49. Staenz Phoebe (Escudero Lara) 4:0, 50. Poletti Lisa (Escudero Lara) 5:0, 52. Pagnamenta Alicia (Poletti Lisa, Escudero Lara) 6:0, 55. Leary Kathleen (Staenz Phoebe) 7:0, 57. Staenz Phoebe (Leary Kathleen) 8:0, 60. Escudero Lara 9:0

Strafen: Brandis Ladies 4x2 Minuten, Lugano 2x2 Minuten