Für das erste Spiel der Doppelrunde am vergangenen Wochenende empfingen die Brandis Ladies die Damen des EHC Bassersdorf. Zu Beginn verlief alles nach Plan für die Emmentalerinnen. Vier Minuten nach Spielbeginn liess die Verteidigung der Gäste Petra Melicherikova mit dem Puck davonziehen, was man sich bei einer Spielerin wie ihr nicht erlauben darf. Auch in der Folge war das Spiel umkämpft. Es schien aber, als hätten die Brandis Ladies die Partie unter Kontrolle. Trotzdem wurden sie von Rahel Walder auf dem falschen Schlittschuh erwischt, welche ebenfalls ein break-away verwerten konnte.

Kurz nach dem Wiederanspiel im zweiten Drittel konnte Rebecca Schär ein wunderschönes Zuspiel von Melicherikova ins Tor einschieben, womit der Vorsprung wiederhergestellt war. Nach wie vor schien es, als würden die Emmentalerinnen trotz der Schnelligkeit und Effizienz der Gegnerinnen nicht allzu stark in Bedrängnis geraten. Danach zeigten die Ladies aber wohl eines der schlechtesten Drittel in der Clubgeschichte. Frei nach dem Motto «wer hat noch nicht und möchte noch» gelang Bassersdorf ein Treffer nach dem anderen – ein unschöner Anblick für die heimischen Fans. Nebst dem schnellen Spiel, das die Gäste aufzogen, war es vor allem das Emmentaler Verteidigungsspiel, das den Slot vernachlässigte, die Torhüterinnen nicht unterstützte und somit zum Torregen beitrug. So konnte man aus Emmentaler Sicht froh sein, als das Drittel endlich vorbei war.

Im Schlussdrittel ging es dann wieder aufwärts. Dennoch konnte Brandis nur einmal jubeln; Bassersdorf war weiterhin die effizientere Mannschaft. So gab es nach dem Match auf Seiten der Emmentalerinnen einiges zu besprechen, während die Gäste ihren ersten Sieg über die Brandis Ladies feiern konnten.

 

Mit der ersten Niederlage der Saison im Gepäck ging es am nächsten Tag weiter nach Sursee zum ebenfalls ersten Auswärtsspiel. Wie die Spielerinnen von Brandis natürlich wussten, hatte Sursee tags zuvor die Mitfavoritinnen für den Meistertitel aus Langenthal geschlagen. Dazu kam, dass Petra Melicherikova als Spielerin mit den meisten Skorerpunkten dem Team heute fehlte. Dafür stiess Nathalie Gerber zum Team, was das Defensivverhalten der Brandis Ladies sicherlich stärken würde. Trotz dieser Mutation gelang Chiara Bumann in der neunten Minute der Führungstreffer auf Pass von Daniela Steiger nach einem verlorenen Bully in der Zone der Brandis Ladies. Die Emmentalerinnen waren überzeugt, den Kopf heute nicht hängen zu lassen und so führte Marlise Hofmann ihrer französisch-sprechenden Frau im Alleingang vor, wie ein «Buebetrickli» funktioniert. Beim Stand von 1:1 nahm sich Rebecca Schär eine diskussionswürdige Strafe wegen Behinderung. Auch von dem liessen sich die Brandis Ladies aber nicht beirren. Ganz im Gegenteil: Marina Zürcher brachte den Puck aufs und ins Tor auf Pass von Marlise Hofmann, welche somit einen weiteren Skorerpunkt sammeln konnte.

Obwohl viele Zweikämpfe hart umkämpft waren, passierte im Mittel- und somit unterdessen Angstdrittel ausser dem Torhüterinnenwechsel der Brandis Ladies nichts Zählbares. Auffällig war aber auch heute wieder, dass viele Schüsse geblockt wurden – leider ab und an auch die der eigenen Verteidigerinnen. Ebenfalls zu sehen bekamen die Zuschauer Einlagen, die man sonst vor allem aus dem Fussball kennt. So räumte Selina Hehlen mittels einer sehenswerten Grätsche beiderlei Puck und Gegenspielerin ab und bewahrte Dunja Fasel im Tor vor einem Schuss.

Trotz eines starken Powerplays durch Brandis konnte die Strafe gegen Tamara Schär wegen eines Checks gegen ihre Emmentaler Namensvetterin Rebecca Schär nicht ausgenutzt werden. Nachdem Marlise Hofmann wiederum mit einem Tor für einen persönlichen Punktehattrick gesorgt hatte – der Abpraller eines Schusses von Domenica Maurer – gab es auch für Franziska Walther im Tor der Brandis Ladies noch einiges an Arbeit. Einen Penaltyschuss, den Selina Hehlen erntete, weil sie aus den Augen des Schiedsrichters die Notbremse regelwidrig zog, parierte sie souverän. Auch in den letzten Minuten merkte man den Gästen eine Nervosität an, die aber – dank der Torumrandung – unbegründet war. Auch Franziska Walther sagte sich «nicht hier, nicht heute», wirkte sicher und verhalf Brandis mit einer starken Leistung zum Sieg. Obwohl dies auch nicht der beste Match der Emmentalerinnen war, zeigten sie eine Reaktion auf den letzten Spieltag und holten sich wohlverdiente drei Punkte mittels einer guten Teamleistung.

 

Brandis Ladies – EHC Bassersdorf Ladies 3:9 (1:1, 1:5, 1:3)
29.09.2018, Sporthalle Brünnli, Hasle, 20 Zuschauer
SR: L. Bettschen, S. Binggeli

Tore: 5. 1:0 P. Melicherikova, 18. 1:1. R. Walder, 23. 2:1 R. Schär (P. Melicherikova), 23. 2:2 N. Hochuli (R. Walder), 26. 2:3 R. Bleesz (S. Eberhard, V. Ceccarini), 29. 2:4 V. Ceccarini (R. Bleesz, S. Eberhard), 35. 2:5 R. Walder (N. Riedi), 39. 2:6 F. Tschumi, 46. 2:7 S. Beer (R. Bleesz), 51. 2:8 L. Zogg (Z. Merz), 51. 2:9 N. Hochuli, 52. 3:9 M. Hofmann (P. Melicherikova)

Strafen: Brandis Ladies 4 x 2 Minuten; Bassersdorf 3 x 2 Minuten

Brandis Ladies: D. Fasel, S. Forster; M. Zürcher, P. Melicherikova, A. Hofmann, S. Hehlen; R. Schär, M. Hofmann, J. Habegger; L. Dähler; M. Moser, D. Maurer., A. Scheidegger

 

EHC Sursee – Brandis Ladies 1:3 (1:2, 0:0, 0:1)
30.09.2018, Eishalle Sursee, 54 Zuschauer
SR: F. Neeracher, J. Barmettler

Tore: 9. 1:0 C. Bumann (D. Steiger), 15. 1:1 M. Hofmann., 20. 1:2 M. Zürcher (M. Hofmann), 45. 1:3 M. Hofmann (D. Maurer)

Strafen: Brandis Ladies 2 x 2 Minuten, 1 x Penaltyschuss; EHC Sursee 1 x 2 Minuten

Brandis Ladies: D. Fasel, S. Forster; M. Zürcher, N. Gerber, A. Hofmann, S. Hehlen; R. Schär, M. Hofmann, J. Habegger; L. Dähler; M. Moser, D. Maurer., A. Scheidegger